Verwässerung der Eintracht-DNA – NEIN ZU MÖLLER

Verwässerung der Eintracht-DNA – NEIN ZU MÖLLER

Die Personalie Andy Möller beschäftigt das Umfeld der Eintracht seit Tagen. Unterschrieben ist noch nichts, die Anzeichen verdichten sich aber, dass Möller der Nachfolger von Armin Kraaz als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums werden soll. Auch wir wollen und müssen uns dazu äußern, denn eine Verpflichtung von Andy Möller – egal in welcher Funktion – wäre ein absolutes No-Go!
Über die einzelnen Verfehlungen, die sich Möller in der Vergangenheit gegenüber unserem Verein geleistet hat, wollen wir uns an dieser Stelle gar nicht auslassen. Sein aus 2017 stammender Satz, er habe zur Eintracht keine Verbindung und mit Frankfurt nichts zu tun, spricht Bände. Er bestärkt die vergangenen Eindrücke und zeigt, dass es keinesfalls nur alte Kamellen sind, die irgendwelche romantischen Fußball-Idealisten nun ausgraben.
Viel mehr wollen wir auf einen anderen Aspekt hinaus. Denn die über Jahrzehnte entwickelten Werte, die sogenannte „Eintracht-DNA“, drohen offensichtlich durch den Erfolg verwässert zu werden. Ausführlicher: Uns gefallen viele Entwicklungen im modernen Fußball nicht, die auch vor unserem Verein nicht Halt machen. Gerade in der Ära Bobic sind Entscheidungen getroffen und Äußerungen getätigt worden, die für Kopfschütteln gesorgt haben. Das meiste davon haben wir hingenommen, der sportliche Erfolg, den wir alle genießen und der den Verantwortlichen in vielen Punkten Recht gibt, hat wesentlich dazu beigetragen. Uns liegt es auch fern, in die Belange der sportlichen Entscheider reinzureden. Wir maßen uns nicht an, die hoch komplexen Anforderungen an die Leitung einer Fußball-AG kleinzureden. Dennoch erwarten und verlangen wir, dass die viel beschworene Eintracht-DNA über allem steht. Das gilt für Herrn Bobic genauso wie für alle anderen.
Gerade seine aktuellen Äußerungen lassen uns ratlos zurück. Erfolg hin oder her: Mit welchem Recht maßt sich Fredi Bobic an, die Kritik an der Personalie Möller mit seinem persönlichen Schicksal zu verbinden? Das klingt gleichzeitig nach Gutsherrenart eines Sonnenkönigs, aber auch wie ein beleidigtes, bockiges Kind. In jedem Fall aber zeigt sich eine seltsame Vorstellung von Demokratie in einem Fußballverein. Und dass die Meinung großer Teile der Fanszene Bobic nicht interessiert, mag sein. Es zeugt aber auch von einer gewissen Arroganz, die bei einem Verein wie Eintracht Frankfurt, der gerade in der jüngeren Vergangenheit sehr vom Schulterschluss mit den Fans profitiert hat, nicht angebracht ist.

Denn als kritische und mündige Fanszene, von der Eintracht Frankfurt seit Jahren profitiert, nehmen wir uns das Recht heraus, Dinge zu hinterfragen. Erst recht dann, wenn es um die Werte unseres Vereins geht, den wir alle Tag für Tag und Wochenende für Wochenende mit Leben füllen. Die sportlichen Erfolge von Andy Möller sind unbestritten. Sein fachliches Wissen kann und soll hier nicht beurteilt werden. Was aber sehr wohl beurteilt werden kann, sind die schwachen Charakterzüge von Andy Möller. Diese stehen so ziemlich für das Gegenteil unserer Werte wie z. B. Vereinstreue und der Stolz, den Adler zu tragen. Für uns drängt sich deshalb die Frage auf, wie Andy Möller unseren zukünftigen Spielern die Eintracht-DNA vermitteln soll? Er hat sie in der Vergangenheit mehrfach mit Füßen getreten und steht voll und ganz für den modernen Fußball, in dem jeder, der nicht dem großen Geld folgt, als Fußball-Idealist belächelt wird. Jemand mit diesen Werten kann kein Vorbild sein.

Wenn sein Name dann dennoch kursiert und die Verantwortlichen ihn als die Ideallösung sehen, dann sehen wir auch etwas: nämlich rot. Qualifikation, erfülltes Anforderungsprofil und sportliche Sachzwänge hin oder her – Andy Möller hat bei unserem Verein nichts verloren! Und Fredi Bobic sollte es mit seinen Entscheidungen, die dem Geist von Eintracht Frankfurt nicht entsprechen, nicht übertreiben.

Der Nordwestkurve-Rat
29.09.2019

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